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Keine Armut und die Agenda 2030

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Ziel 1 der Agenda für nachhaltige Entwicklung ist das am höchsten gesteckte Ziel. Alle Staaten möchten bis 2030 Armut beenden. In jeder Form und überall. Nach dem derzeitigen Stand kann das bis 2030 nicht erfüllt werden. Denn die Armut wird steigen. Vor allem in den

afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Konflikte, Kriege und Folgen des Klima-Wandels gefährden die Erfüllung des Ziels.

In Deutschland soll Armut auch begrenzt werden. Armut wird in Deutschland durch eine Bewertung der Europäischen Union (EU)

gemessen. Nach neun Kriterien wird bewertet, ob ein Mensch unter einem materiellen Mangel leidet. Die Kriterien dafür sind zum Beispiel, ob eine Person die Miete oder Heiz-Kosten zahlen kann. Oder sich eine Woche Urlaub im Jahr leisten kann. Und ob die Person sich eine Wasch-Maschine, einen Fernseher oder ein Telefon leisten kann.

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Kriterien sind Punkte, die erfüllt werden sollen.

Andere Wörter sind Eigenschaften oder Merkmale.

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Materieller Mangel wird in der Fach-Sprache

materielle Deprivation genannt.

Deprivation bedeutet Mangel oder Verlust.

Mit materiellem Mangel ist gemeint, dass

jemand nicht genug Geld hat

und deswegen bestimmte, wichtige Dinge

oder Gegenstände nicht besitzt.

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Formen von Armut

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Absolute Armut

Absolute oder extreme Armut bedeutet: Ein Mensch hat weniger als 1,90 US Dollar pro Tag zur Verfügung. Das sind circa 1,70 Euro. Menschen, die extrem arm sind, können ihre Grund-Bedürfnisse kaum erfüllen. Armut ist eng verknüpft mit Hunger und schlechter gesundheitlicher Versorgung. Viele Menschen in extremer Armut besitzen kein Bargeld. Sie leben dann häufig nur von dem was sie selbst tim Garten anbauen können. Seit 1990 hat sich die Zahl der Menschen in extremer Armut mehr als halbiert. Dennoch waren im Jahr 2015 noch 736 Millionen Menschen von extremer Armut betroffen. Das ist 9-mal die Bevölkerung Deutschlands. Fast die Hälfte aller von extremer Armut betroffenen Menschen sind Kinder unter 14 Jahren.

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Grund-Bedürfnisse bedeutet, dass jeder

Mensch dieselben grundlegenden Bedürfnisse hat.

Zum Beispiel möchte jeder Mensch satt sein.

Jeder Mensch möchte ein Dach über dem Kopf haben.

Und jeder Mensch braucht soziale Kontakte.

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Multi-dimensionale Armut

Armut bedeutet mehr als kein Geld zu haben. Armut betrifft viele Bereiche, hat also viele Dimensionen. Man spricht deswegen von

multi-dimensionaler Armut. Ein Mensch leidet an multi-dimensionaler Armut, wenn sie*er einen eingeschränkten oder keinen Zugang zu Bildung, Gesundheits-Versorgung oder Grund-Versorgung hat. Mit Grund-Versorgung sind zum Beispiel Sanitär-Anlagen, Wasser und Energie gemeint. Circa 1,5 Milliarden Menschen sind von multidimensionaler Armut betroffen.

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Relative Armut

Von relativer Armut wird häufig in Ländern gesprochen, in denen es kaum extreme Armut gibt. Wie in Deutschland. Armut wird im Vergleich zum Wohlstand der anderen Menschen in dem Land betrachtet. Nach EU-Definition gilt eine Person als arm, wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens des Landes verfügt, in dem sie lebt. 15,5 %1 der Bevölkerung in Deutschland war 2018 armuts-gefährdet.

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Mittleres Einkommen wird in der Fach-Sprache Median-Einkommen genannt.

Das mittlere Einkommen ist nicht das Durchschnitts-Einkommen.

So wird das mittlere Einkommen berechnet:

alle Einkommen werden der Höhe nach geordnet.

Das Einkommen, das genau an der mittleren Stelle steht, ist das mittlere Einkommen.

Beispiel: 

500 € 1000 € 1000 € 1000 € 2000 € 2500 € 5000 €

Hier sind 1000€ das mittlere Einkommen.

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Kinder-Armut und Jugend-Armut in Deutschland

In Deutschland waren 2017 21 Prozent aller Kinder und Jugendlicher von dauerhafter oder wieder-kehrender Armut betroffen. Das ist mehr als jedes fünfte Kind! Kinder-Armut und Jugend-Armut hängt mit der Armut der Eltern zusammen. Wenn die Eltern keine Arbeit finden oder nur ein geringes Einkommen haben, hat das einen hohen Einfluss auf das Leben der Kinder. Wenig Geld kann dazu führen, dass die Kinder oder Jugendlichen keine gesunde und gute Ernährung bekommen. Dadurch können sie sich nicht wie andere Kinder

entwickeln. Auch die Teilhabe am sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben hängt häufig vom Einkommen der Eltern ab. Damit meint man zum Beispiel: Schwimmbad-Besuche oder Museums-Besuche, Zugang zu Büchern oder Veranstaltungen. Eine dauerhaft eingeschränkte Teilhabe hat nachweislich schlechte Auswirkungen auf die schulischen Leistungen der Kinder. Das beeinflusst

das spätere Berufs-Leben. Armut im Kindes-Alter oder Jugend-Alter verringert die Möglichkeit als erwachsene Person ein selbstbestimmtes Leben ohne Armut zu führen. Doch Armut ist kein Automatismus. Der Übergang ins junge Erwachsenen-Alter ist eine Chance der Armut zu entwachsen. Dafür sind vor allem gleiche Bildungs-Chancen und eine gute und existenz-sichernde Arbeit notwendig.

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Als Automatismus bezeichnet man etwas, das von selbst geschieht.

Man sagt auch es geschieht automatisch.

Gehen ist ein Beispiel für einen Automatismus,

da Du nicht darüber nachdenken musst, was Du tust.

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Das kannst Du machen

Du kannst etwas gegen Armut in deinem Alltag unternehmen. Spiel-Sachen, die Du nicht mehr benutzt, ein Buch, das Du schon gelesen hast oder Dein altes Fahrrad müssen nicht ungenutzt in der Ecke stehen. Vielleicht freut sich ein anderes Kind darüber. In vielen Städten und Dörfern gibt es sogenannte Umsons-Lläden oder Sozial-Kaufhäuser. Dort bekommen Menschen umsonst oder günstig Kleidung, Küchen-Materialien, Spiele oder Bücher. Dort kannst Du Dein aussortiertes Spielzeug abgeben.